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1.3.8 Saysches Gesetz

Das Saysche Gesetz ist der einzige Überlebende des Theoriegebäudes von Say, der einzige, der es bis in die akademischen Lehrbücher geschafft hat. Dafür ist er dann aber in selbigen üppig vertreten. Es besagt schlicht, dass jeder nur so viel arbeitet, wie er auch vorhat auszugeben. Wenn also der eine vorhat, 2500 Euro auszugeben, wird er solange arbeiten, bis er 2500 Euro verdient hat. Er produziert also exakt soviel, wie er auch vorhat auszugeben. Unterkonsumtion, ist schlicht unmöglich.

Psychologisch ist die Ontogenese dieses Gesetzes etwas schwer nachvollziehbar, bzw. man müsste klären, was man überhaupt darunter versteht. Die Welt der Klassik war eine Mangelwirtschaft oder ein Anbietermarkt, je nachdem, wie man die Dinge betrachtet.

Wir haben bereits bei Ricardo gesehen, dass es Vertreter gab, zur gleichen Liga gehört auch Malthus, die den Mangel sozusagen zum Naturgesetz umdeklarierten. Jeder Lohn, der mehr als das physische Überleben garantiert, sorgt für ein Wachstum der Bevölkerung, wodurch die Nachfrage nach Nahrungsmittel sofort steigt. Bei Ricardo und Malthus war also Unterkonsumtion gar nicht vorgesehen.

Say ist also der Erste, der dieses Problem überhaupt erwähnt, wobei davon auszugehen ist, dass es ein allgemein diskutiertes Problem war.

Richtig ist die These von Ricardo natürlich nicht. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Tatsache ist, dass der Bedarf an Nahrungsmitteln nicht mit den Einkommenzuwächsen Schritt hält, auf die Land- und Forstwirtschaft entfallen gerade mal 1 Prozent des BIP. Die einzige Möglichkeit der Landwirtschaft und der darauf aufsetzenden Nahrungsmittelindustrie mit der allgemeinen Einkommensentwicklung Schritt zu halten, sind hochpreisige Lebensmittel, bzw. eine höhere Verarbeitungsstufe.

Das ist das, was wir im Moment erleben. Neben den Discountern etablieren sich Geschäfte in einem höheren Preissegment. Das mittlere Segment, das wir noch in unserer Kindheit erlebt haben, der typische EDEKA, verschwindet.

Die Unterkonsumtion ist aber allgemein nicht ein Zeichen mangelnder Nachfrage, sondern mangelnder Kaufkraft. Wir haben erlebt, wir schreiben immer noch das Jahr 2012, dass versucht wurde, über Konsumentenkredite unterschiedlichster Art das Problem mit der Kaufkraft zu lösen, was wohl nicht richtig funktioniert hat. Manche Leute werfen in Diskussionen merkwürdige Fragen auf.

Die Frage zum Beispiel, ob irgendwann die aggregierte Nachfrage zurückgehen kann, ist eigentlich eine äußerst theoretische Frage. Es gibt niemanden, dem nicht Tausende von Dingen einfallen, die er gerne hätte, aber es gibt Milliarden von Menschen, die sich nicht alles leisten können, was sie gerne hätten.

Es geht auch bei Keynes nicht um die Frage, ob die aggregierte Nachfrage gesättigt ist. Es geht um die Frage, ob ausreichend Kaufkraft vorhanden ist.

Einzelne Zeitgenossen, wie zum Beispiel Diogenes in seinem Fass, sind berühmt geworden, weil ihre Nachfrage gestillt war. Aber schon die Tatsache, dass sie deshalb berühmt geworden sind, verdeutlicht, dass ihr Verhalten ungewöhnlich war.

Dann gibt es noch alle möglichen Kirchen, die ebenfalls Konsumverzicht predigen, die Anhänger von BMW und Porsche sind aber wesentlich zahlreicher und ein Smartphone ist viel cooler als die Bibel.

Ob manche Leute nicht glücklicher wären, wenn sie sich mal still in eine Ecke setzen und ein Buch lesen würden, anstatt sich aufgedonnert zum Sektfrühstück in der gerade angesagten Location zu treffen und sich mit Geschwätz vollzumüllen, ist eine andere Frage.

Langfristig wird sich aber rumsprechen, dass der Besuch der Uffizien, des Prado, des Louvre etc. ziemlich anstrengend ist, wenn das Hirn so leer ist, wie das Frühstücksbüffet im Resort des Club Méditerrané nach dem Überfall der erlebnishungrigen aber desorientierten Touris.

Es macht manchmal Sinn, nachzulesen, was tatsächlich geschrieben wurde, deshalb ist das entsprechende Kapitel von Say, wo das Saysche Gesetz beschrieben wird, hier vollständig eingeblendet, siehe unten.

Tatsächlich ist das berühmte 'Saysche Gesetz' eine Randbemerkung und wird auch weiter unten relativiert. Dass ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat mal ganz grundsätzlich nicht wissenschaftlichen Standards entspricht, geschenkt.

Kritischer ist da schon die Tatsache zu bewerten, das Zigtausende von Lehrbüchern den Quark voneinander abschreiben und keiner sich mal die Mühe macht, ins Original zu schauen, denn dies ist symptomatisch für Ideologien.

Es ist uns im Grunde auch egal, wer das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen zuerst entdeckt hat, ob es Hermann Heinrich Gossen war oder der Weihnachtsmann, ist eigentlich egal. Was uns stört, ist das papageienhafte Nachplappern. Im Grunde finden wir die Theorie vom abnehmenden Grenznutzen schon bei Say (vollständige Formulierung siehe unten).

Dessen ungeachtet werden die Bedürfnisse immer weniger dringlich und die Konsumenten werden immer weniger Opfer erbringen, um sie zu befriedigen. Es wird also immer schwieriger, im Preis eines Produktes einen gerechten Ausgleich für die Kosten der Produktion zu finden.

Das ist das berühmte Gossensche Gesetz, wenn auch allgemeiner und richtiger formuliert. Bei Gossen nimmt der Grenznutzen ab, je mehr von diesem einen Gut konsumiert wird. Die eigentlich entscheidende Verbindung, die zu den Kosten, fehlt. Die ist aber der eigentlich relevante Zusammenhang. Gossen passt nur bei einem Gut, das massenhaft konsumiert wird, was eigentlich nur auf Nahrungsmittel zutrifft. Von den meisten Dingen braucht man aber nur eines und dieses eine wird halt desto eher gekauft, je billiger es ist.

Der erste Big Mac nach 2 km Kraul in 35 Minuten stiftet einen enormen Nutzen, folglich zahlt man viel dafür. Den 50sten Big Mac wird man sich nur noch antun, wenn MacDonalds ein Preisgeld aussetzt.

Say formuliert es allgemeiner und damit richtiger. Die Dringlichkeit der Bedürfnisse nimmt ab. Nahrung, Kleidung, Wohnung muss man unbedingt haben.

Beim iPhone kann man auch warten, bis Samsung das billiger anbietet. Wir sehen an diesem kleinen hübschen Beispiel, wie die Rezeption und die Kanonisierung gleichzeitig auch konstitutiv für das Fach selber sind.

Das berühmte Gossensche Gesetz ist nämlich für die Praxis vollkommen irrelevant. Das ewige Beispiel mit der ersten, zweiten, dritten Kartoffel ist irrelevant.

Relevanter ist die Frage, ob nicht allgemein mit einer Abschwächung des Konsums zu rechnen ist. Der abnehmende Grenznutzen des Geldes, mit dem ja bekanntlich die progressive Besteuerung gerechtfertigt wird, lässt sich im Übrigen besser mit der allgemeineren Aussage von Say in Einklang bringen. Geld ist für jede Art von Konsum offen. Sparen also Reiche mehr, so liegt das daran, dass der Grenznutzen des Konsums für diese Bevölkerungsgruppe sehr niedrig ist und damit auch der Grenznutzen des Geldes.

Die ursprüngliche These von Say ist komplexer, siehe unten. Die These von Say läuft darauf hinaus, dass der Konsum nur steigen kann, wenn auch die Produktion von Waren steigt, weil Waren nur gegen Waren getauscht werden. Die Bedingung für eine Steigerung des Wachstums sieht er also in der Produktion von Waren. Als theoretische Möglichkeit sieht er aber, dass eine Wirtschaft aufgrund des abnehmenden Grenznutzens des Konsums irgendwann mal nicht mehr wächst.

Er umfasst also beide Aspekte. Der erste Aspekt, Waren werden gegen Waren getauscht, zielt auf die Kaufkraft. Der zweite Aspekt, der Nutzen nimmt mit zunehmendem Konsum ab, zielt auf die Präferezen. Das heißt, mit zunehmendem Konsum muss das gleiche Produkt billiger werden oder ein Produkt muss billiger werden, damit es überhaupt gekauft wird, da es mit anderen Produkten konkurriert.

Seine Argumentation kann aber nur am Rande als eine Reaktion auf eine Unterkonsumtionstheorie verstanden werden. Seine Argumentation richtet sich gegen den Merkantilismus und gegen jede Theorie, die besagt, dass eine Zunahme der Wohlfahrt des einen Landes mit einer Abnahme an Wohlstand des anderen Landes einhergeht.

Er behauptet das genaue Gegenteil, geht von einer win / win Situation aus, was zweifelsohne richtig ist, auch wenn unser derzeitiger Wirtschaftsminister das nicht in seinen Schädel bringt, denn der geht davon aus, dass es Deutschland gut geht, wenn man an das Ausland viel verkauft, aber nix von diesem haben will. Da Produkte immer mit Produkten gekauft werden, Geld nur ein Zahlungsmittel ist, kann man nur etwas verkaufen, wenn die anderen auch etwas produzieren, gegen das man die eigenen Güter eintauschen kann.

Das Problem mit dem Herauspicken isolierter Aussagen beginnt schon sehr früh. Ricardo beschäftigt sich in etwa 20 Mal mit verschiedenen Aussagen von Say, versucht aber nicht, diesen irgendwie systematischer zu widerlegen. Bei Say heißt es bezüglich Ricardo lapidar.

[...] je ne sais pas trop sur quel fondement M. Mac Culloch a pu dire que la publication de ces principes était la découverte la plus importante et la plus fondamentale dans la science de la distribution des richesses, et qu'elle formait une ère nouvelle et mémorable dans l'histoire de l'économie politique. Les idées de David Ricardo m'ont servi à corriger plusieurs parties de ce Traité, principalement dans ce qui a rapport aux monnaies ; mais il ne m'a fourni aucune amélioration à introduire dans ce qui a rapport aux profits fonciers. Ich weiß nicht genau, aufgrund welcher Umstände M. Mac Culloch sagen konnte, dass die Publikation dieser Prinzipien [er bezieht sich auf die Principles of Economics von Ricardo] die wichtigste und grundlegendste Entdeckung auf dem Gebiet der Verteilung der Reichtümer sind, und dass sie eine neue und einschneidende Ära in der Geschichte der politischen Ökonomie einleiten. Die Ideen von David Ricardo haben mir bei der Korrektur mehrerer Abschnitte in dieser Abhandlung gedient, vor allem im Bereich des Geldes, aber es hat keine Verbesserung hinsichtlich der Bodenrenten geliefert.

(Wir müssen wissen, dass der Traité zum ersten Mal 1803 veröffentlicht wurde, also lange vor den principles von Ricardo. Say bezieht sich auf eine Neuaflage, die nach dem Erscheinen der principles erfolgt ist.)

Wir haben es also weitgehend mit einem Dialog von Tauben zu tun, wobei es so ist, dass man Adam Smith und Jean Baptiste Say im eigentlichen Sinne gar nicht widerlegen kann, denn die Theoriegebäude beider sind keine kohärenten Systeme. Wir haben eher eine Verlagerung, der Hokuspokus mit der Arbeit, die in den Waren verkörpert ist, wird bei Say zum Beispiel vollkommen aufgegeben.

Das Vorgehen von Adam Smith und Jean Baptiste Say ist eher "heuristisch". Es sind viele, sehr viele, sich teilweise auch widersprechende Aussagen. Bei Adam Smith haben wir das an mehreren Stellen bereits detailliert beschrieben. Die in den Waren inkorporierte Arbeit passt nicht zum Marktpreis, siehe natürlicher Preis / Marktpreis, seine Konzeptions des Sparens passt nicht zur Kreditschöpfung durch das Bankensystem, siehe Zahlungsbilanz, die Vorstellung von der vollkommenen Mobilität der Produktionsfaktoren passt nicht zu seinen Vorstellungen über die Faktorallokation, siehe optimale Faktorallokation um mal einige Widersprüche zu nennen.

Man kann bei Adam Smith nicht, wie bei Ricardo oder Marx, die Axt an das Fundament des Systems legen und damit das ganze System zum Einsturz bringen.

Dessen ungeachtet ist Adam Smith und Jean Baptiste Say ganz lehrreich, während Ricardo wohl unter die Liga durchgeknallter Spinner fällt.

Wir finden in Lehrbüchern der Makroökonomie oft die These, dass mit dem Sayschen Gesetz ein Lücke geschlossen werde, die Aussage des Sayschen Gesetz so zu interpretieren sei, dass eine Unterkonsumtion unmöglich ist. Das ist aus mehreren Gründen problematisch. Erstens kann das Saysche Gesetz gelten und trotzdem Arbeitslosigkeit herrschen. Zweitens reicht schon die klassische / neoklassische These, dass es irrational ist, Geld zu horten, um die Unterkonsumtion wegzudiskutieren. Wenn Geld entweder konsumiert oder gespart / investiert wird, dann kann es keine Unterkonsumtion geben. Wir brauchen das Saysche Gesetz in der klassischen Theorie nicht und die Aussage ist auch eine andere. Say richtet sich gegen die Vorstellung, dass ein Mangel an Geld ursächlich für eine zu geringe Nachfrage sei. Er betont, dass es den potentiellen Käufern an Waren mangelt, mit denen sie waren einkaufen können. Dies ist der Grund der mangelnden Nachfrage. Nur wer etwas produziert, kann auch einkaufen.

Man kann höchstens sagen, dass das Saysche Gesetz, jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage, und die klassische Theorie, der Zins bringt Sparen und Investieren zum Ausgleich, auf zwei unterschiedlichen Wegen die Unmöglichkeit der Unterkonsumtion zu begründen suchen. Dass Keynes sich ausführlich mit dem Sayschen Gesetz beschäftigt, hängt eben damit zusammen, dass auch das Saysche Gesetz die Möglichkeit von Unterkonsumtion verneint. Allerdings ist die nur eine von mehreren Interpretationen des Sayschen Gesetzes. Im Original ist es länger. Es findet sich unten in vollständiger Länge.

Interpretiert man das Saysche Gesetz dahingehend, dass Waren nur gegen Waren verkauft werden können, und diese Interpretation ist wohl die richtige, wenn man sich den gesamten Abschnitt durchliest, siehe unten, dann ist das Saysche Gesetz unstrittig richtig. Deutschland handelt mit Ländern, die reich sind, die auch Waren liefern können. Wäre Afrika reicher, wäre das auch besser für Deutschland.

Als Nachweis, dass Unterkonsumtion unmöglich ist, ist das Saysche Gesetz weniger geeignet. Bezüglich des Sparens heißt es bei Say lapidar.

Da die Anzahl der Konsumenten durch die Nahrungsmittel begrenzt ist, können sich ihre anderen Bedürfnisse bis ins Unendliche ausweiten und die Produkte, die in der Lage sind, diese zu befriedigen, können sich ebenfalls vervielfachen und gegen einander ausgetauscht werden. Sie könnten sich auch vervielfachen um akkumuliert zu werden und den Kapitalstock zu vergrößern.

Say sieht also, dass die Produkte nicht notwendigerweise verknuspert werden. Sie können auch investiert oder gespart werden. (Wobei Sparen, wenn wir von dem Vorsichtsmotiv absehen, eben nur Sinn macht, wenn anschließend investiert wird.)

In modernen Konsumtheorien wird davon ausgegangen, dass die Sparquote auch von der Verteilung abhängig ist. Je ungleicher das Einkommen verteilt ist, desto höher ist die Sparquote, da bei höheren Einkommen eben mehr gespart wird, was unmittelbar einleuchtet. Wer 1000 Euro im Monat verdient, wird sein gesamtes Einkommen verkonsumieren müssen, um zu überleben. Wer eine Million Euro im Monat verdient, muss das nicht.

Über die Verteilung macht Say aber keine Angaben, was ein Schwachpunkt seiner Theorie ist. In einer marktwirtschaftlichen Ordnung ergibt sich die Verteilung und damit auch das Sparen, zufällig, ist auf jeden Fall nicht planbar. Die bewusste Entscheidung für Konsum bzw. Sparen findet gar nicht statt. Sparen ist eine Folge der Einkommensentwicklung und Verteilung, aber keine bewusste Entscheidung.

Wäre die Verteilung und damit der Erfolg unternehmerischen Handels planbar, dann bräuchten wir die gesamte Volkswirtschaftslehre nicht und den Markt als Steuerungsinstrument sowieso nicht. Es trifft also nicht zu, wie Say behauptet, dass nur produziert wird, um das Ergebnis der Produktion anschließend gegen Waren einzutauschen. Der Unternehmer arbeitet immer gleich viel, aber den Gewinn kennt er gar nicht und folglich kann er auch nicht planen, wie er selbigen ausgibt. Der Aktienbesitzer weiß nicht, wie hoch die Dividende sein wird und folglich kann er auch nicht planen, wie er selbige ausgibt. Das Argument, das Say vorbringt, um zu beweisen, dass Unterkonsumtion unmöglich ist, ist also falsch. Er behauptet, dass jeder nur soviel arbeitet, wie er auch vorhat auszugeben. Das setzt Planung voraus. Ein Großteil des Einkommens, insbesondere eben gewinnabhängige Einkommen, fallen aber ungeplant an und hinterher kann dem Empfänger einfallen, dass er gar nicht so recht weiß, wie er das Geld anlegen soll.

Im Übrigen nennt Say, wie auch Ricardo, für Sparen nur ein einziges Motiv: Investieren. Keynes nennt eine ganze Reihe anderer Motive. Die Leute sparen, um gegen eventuelle Risiken gewappnet zu sein, um unabhängig zu sein, aus Geiz. Um mal einige zu nennen.

Es trifft gleichermaßen nicht zu, wie die Neoklassik behauptet, dass Sparen vom Zins abhängig ist. Das Sparen ergibt sich weitgehend zufällig, denn es ergibt sich aus dem zufällig sich ergebenden Einkommen und wenn es sich nicht zufällig ergibt, ist es abhängig von politischen Entscheidungen, was noch schlimmer ist, denn dann spielt, wie bei der Riesterrente, der Zinssatz in dreißig Jahren eine Rolle und diesen zu prognostizieren, erfordert den gleichen Mut wie ein Segeltörn jenseits der Säulen des Herakles.

Im Übrigen ergibt sich der Zins aber aus der Geldpolitik der Zentralbank. Es gibt also viele Gründe, den ganzen klassischen und neoklassischen Plunder zu beerdigen. Man könnte einwenden, dass dieser Sachverhalt irrelevant sei. Auch wenn Sparen lediglich eine Residualgröße sei, stimme die Theorie immer noch. Die Sparvermögen werden dann eben ungeplant verkonsumiert, bzw. in langlebige Konsumgüter angelegt, mit denen man sich ja, wie etwa Immobilien, auch gegen Unsicherheit versichern kann. So passt das aber nicht. Denn ohne den Zins als Ausgleichsmechanismus wäre es reiner Zufall, wenn die Wirtschaft ausreichend innovative Ideen auf Lager hätte, um das Ersparte abzusaugen. Wenn das Sparen keine feste Größe ist, dann kann sich das Investitionvolumen nur dann an das Sparen anpassen, wenn dieses weitgehend "spontan" erfolgt.

Der Zins auf jeden Fall bringt gar nichts zum Ausgleich. Der Zins und der Sparer warten darauf, dass es einen Unternehmer gibt, der ein Risiko eingeht. Das heißt, das komplette Risiko übernimmt und dafür auch noch Zinsen zahlt. Die Banken sitzen auf den Kröten und sorgen, was die Realwirtschaft angeht, bei Finanzprodukten sind sie da weniger pingelig, dass sie ihr Geld auf jeden Fall wiederbekommen und pfänden fröhlich, wenn der Unternehmer in Schieflage gerät.

Da wir eine ganze Kultur der Häme und Schadenfreude haben, werden wir also mit innovativen Produkten permanent unterversorgt sein, denn die sind ganz besonders riskant.

Da aber bestehende Produkte immer effizienter produziert werden und allgemein, sehr anschaulich zu betrachten bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln, die Torten gibt es bei Aldi in der Tiefkühltruhe, eine Tendenz von der handwerklichen zur industriellen Produktion existiert, haben wir einen ständigen Bedarf an innovativen Produkten, das heißt an Leuten, die Risiken eingehen, die auch durchaus existenzvernichtend sein können.

Schaut das Publikum dem Treiben der Unternehmer lediglich fasziniert zu und wusste im Nachhinein natürlich schon immer ganz genau, dass das nicht funktionieren wird, wird so mancher Unternehmer nicht mehr bereit sein, den Max zum machen.

Wir brauchen also eine Risikokultur, wie sie im Moment durch venture capital, crowd sourcing und Ähnlichem im Enstehen begriffen ist. Im Moment sind staatliche Risikobeteiligungen kritisch zu bewerten. Es darf bezweifelt werden, dass diese Programme tatsächlich unternehmerische Persönlichkeiten fördern. Wahrscheinlicher ist, dass Leute gefördert werden, die lediglich die Knete abgreifen wollen, aber nicht für ihre Ideen brennen. Noch kritischer zu bewerten sind aber unter diesen Auspizien die staatlich induzierte anwendungsnahe Forschung. Das ist ein gigantisches Verlustgeschäft, siehe Forschung und Entwicklung durch den Staat. Mit einer Vollkasko-Mentalität, wie sie bei den staatlich subventionierten Forschungseinrichtungen vorherrscht, wird man kein Unternehmer.

Es gehört zur, nennen wir es mal so, heuristischen Vorgehensweise, dass wir immer wieder Bemerkungen eingeflochten finden, die wir systematisch schlecht in den Grundgedanken einsortieren können. Zu dieser Kategorie gehört dieser Satz. (Entnommen aus dem langen Zitat unten.)

Um die Industrie zu ermutigen, bedarf es nicht schlicht und einfach eines Konsums. Man muss den Geschmack und den Bedarf entwickeln, der bei der Bevölkerung die Lust auf den Konsum anheizt. Gleichermaßen muss man, um den Verkauf anzukurbeln, den Konsumenten helfen, Gewinne zu machen, die sie erst in die Lage versetzen, etwas zu kaufen.

Wie er sich das nun vorstellt, lässt er offen. Zum Konsum muss man in der Regel niemanden überreden. Den kreditfinanzierten Konsum kann man unter Umständen eindämmen. Die Aussage, dass der Staat dem Konsumenten helfen muss, Gewinne zu machen, muss man wohl restriktiv verstehen. Der Staat soll alles unterlassen, was selbigen daran hindert.

Das Kapital XV des ersten Bandes des Traité zitieren wir zur Gänze. Wenn es schon eine Million Mal täglich in Tausenden von Seminararbeiten, Diplomarbeiten, Doktorarbeiten, Bachelorarbeiten, Habilitationsschriften etc. etc. zitiert wird, dann kann man sich auch mal anschauen, was da tatsächlich steht.

Der Autor würde sagen, liest man sich den gesamten Abschnitt durch, dass die Kernaussage schlicht diese ist: Je reicher die Volkswirtschaften, desto höher die Nachfrage, desto mehr Chancen und diese Aussage findet der Autor nicht trivial, den wir lesen ständig, dass aufstrebende Industrienationen eine "Gefahr" darstellen. Tatsächlich kann man aber niemandem was verkaufen, der nicht über die nötige Kaufkraft verfügt. Der gesamte Abschnitt handelt davon.

J.-B. Say, Traité d’économie politique : Livre I, Chapitre XV,
Des débouchés

Les entrepreneurs des diverses branches d'industrie ont coutume de dire que la difficulté n'est pas de produire, mais de vendre; qu'on produirait toujours assez de marchandises, si l'on pouvait facilement en trouver le débit. Lorsque le placement de leurs produits est lent, pénible, peu avantageux, ils disent que l'argent est rare ; l'objet de leurs désirs est une consommation active qui multiplie les ventes et soutienne les prix. Mais si on leur demande quelles circonstances, quelles causes sont favorables au placement de leurs produits, on s'aperçoit que le plus grand nombre n'a que des idées confuses sur ces matières, observe mal les faits et les explique plus mal encore, tient pour constant ce qui est douteux, souhaite ce qui est directement contraire à ses intérêts, et cherche à obtenir de l'autorité une protection féconde en mauvais résultats. Pour nous former des idées plus sûres, et d'une haute application relativement à ce qui ouvre des débouchés aux produits de l'industrie, poursuivons l'analyse des faits les plus connus, les plus constants ; rapprochons-les de ce que nous avons déjà appris par la même voie; et peut-être découvrirons-nous des vérités neuves, importantes, propres à éclairer les désirs des hommes industrieux, et de nature à assurer la marche des gouvernements jaloux de les protéger. L'homme dont l'industrie s'applique à donner de la valeur aux choses en leur créant un usage quelconque ne peut espérer que cette valeur sera appréciée et payée que là où d'autres hommes auront les moyens d'en faire l'acquisition. Ces moyens, en quoi consistent-ils ? En d'autres valeurs, d'autres produits, fruits de leur industrie, de leurs capitaux, de leurs terres : d'où il résulte, quoique au premier aperçu cela semble un paradoxe, que c'est la production qui ouvre des débouchés aux produits. Que si un marchand d'étoffes s'avisait de dire : Ce ne sont pas d'autres produits que je demande en échange des miens, c'est de l'argent, on lui prouverait aisément que son acheteur n'est mis en état de le payer en argent que par des marchandises qu'il vend de son côté. « Tel fermier, peut-on lui répondre, achètera vos étoffes si ses récoltes sont bonnes ; il achètera d'autant plus qu'il aura produit davantage. Il ne pourra rien acheter, s'il ne produit rien. « Vous-mêmes, vous n'êtes mis à même de lui acheter son froment et ses laines, qu'autant que vous produisez des étoffes. Vous prétendez que c'est de l'argent qu'il vous faut : je vous dis, moi, que ce sont d'autres produits. En effet, pourquoi désirezvous cet argent ? N'est-ce pas dans le but d'acheter des matières premières pour votre industrie, ou des comestibles pour votre bouche? Vous voyez bien que ce sont des produits qu'il vous faut, et non de l'argent. La monnaie d'argent qui aura servi dans la vente de vos produits, et dans l'achat que vous aurez fait des produits d'un autre, ira, un moment après, servir au même usage entre deux autres contractants ; elle servira ensuite à d'autres ; et à d'autres encore, sans fin : de même qu'une voiture qui, après avoir transporté le produit que vous aurez vendu, en transportera un autre, puis un autre. Lorsque vous ne vendez pas facilement vos produits, dites-vous que c'est parce que les acquéreurs manquent de voitures pour les emporter ? Eh bien ! l'argent n'est que la voiture de la valeur des produits. Tout son usage a été de voiturer chez vous la valeur des produits que l'acheteur avait vendus pour acheter les vôtres ; de même, il transportera, chez celui auquel vous ferez un achat, la valeur des produits que vous aurez vendus à d'autres. « C'est donc avec la valeur de vos produits, transformée momentanément en une somme d'argent, que vous achetez, que tout le monde achète les choses dont chacun a besoin. Autrement comment ferait-on pour acheter maintenant en France, dans une année, six ou huit fois plus de choses qu'on n'en achetait sous le règne misérable de Charles VI ? Il est évident que c'est parce qu'on y produit six ou huit fois plus de choses, et qu'on achète ces choses les unes avec les autres. » Lors donc qu'on dit : La vente ne va pas, parce que l'argent est rare, on prend le moyen pour la cause; on commet une erreur qui provient de ce que presque tous les produits se résolvent en argent avant de s'échanger contre d'autres marchandises, et de ce qu'une marchandise qui se montre si souvent parait au vulgaire être la marchandise par excellence, le terme de toutes les transactions dont elle n'est que l'intermédiaire. On ne devrait pas dire : La vente ne va pas, parce que l'argent est rare, mais parce que les autres produits le sont. Il y a toujours assez d'argent pour servir à la circulation et à l'échange réciproque des autres valeurs, lorsque ces valeurs existent réellement. Quand l'argent vient à manquer à la masse des affaires, on y supplée aisément, et la nécessité d'y suppléer est l'indication d'une circonstance bien favorable : elle est une preuve qu'il y a une grande quantité de valeurs produites, avec lesquelles on désire se procurer une grande quantité d'autres valeurs. La marchandise intermédiaire, qui facilite tous les échanges (la monnaie), se remplace aisément dans ce cas-là par des moyens connus des négociants, et bientôt la monnaie afflue, par la raison que la monnaie est une marchandise, et que toute espèce de marchandise se rend aux lieux où l'on en a besoin. C'est un bon signe quand l'argent manque aux transactions, de même que c'est un bon signe quand les magasins manquent aux marchandises. Lorsqu'une marchandise surabondante ne trouve point d'acheteurs, c'est si peu le défaut d'argent qui en arrête la vente, que les vendeurs de cette marchandise s'estimeraient heureux d'en recevoir la valeur en ces denrées qui servent à leur consommation, évaluées au cours du jour ; ils ne chercheraient point de numéraire, et n'en auraient nul besoin, puisqu'ils ne le souhaitaient que pour le transformer en denrées de leur consommation. Le producteur qui croirait que ses consommateurs se composent, outre ceux qui produisent de leur côté, de beaucoup d'autres classes qui ne produisent pas matériellement, comme des fonctionnaires publics, des médecins, des gens de loi, des prêtres, etc., et qui de là tirerait cette induction, qu'il y a des débouchés autres que ceux que présentent les personnes qui produisent elles-mêmes ; le producteur, dis-je, qui raisonnerait ainsi, prouverait qu'il s'attache aux apparences, et ne pénètre pas le fond des choses. En effet, un prêtre va chez un marchand pour y acheter une étole ou un surplis. La valeur qu'il y porte est sous la forme d'une somme d'argent : de qui la tient-il ? d'un percepteur qui l'avait levée sur un contribuable. De qui le contribuable la tenait-il ? elle avait été produite par lui. C'est cette valeur produite, échangée d'abord contre des écus, puis donnée à un prêtre, qui a permis à celui-ci d'aller faire son achat. Le prêtre a été substitué au producteur ; et le producteur, sans cela, aurait pu acheter pour lui-même, avec la valeur de son produit, non pas une étole ou un surplis, mais tout autre produit plus utile. La consommation qui a été faite du produit appelé surplis a eu lieu aux dépens d'une autre consommation. De toute manière, l'achat d'un produit ne peut être fait qu'avec la valeur d'un autre. La première conséquence qu'on peut tirer de cette importante vérité, c'est que, dans tout État, plus les producteurs sont nombreux et les productions multipliées, et plus les débouchés sont faciles, variés et vastes. Dans les lieux qui produisent beaucoup, se crée la substance avec laquelle seule on achète : je veux dire la valeur. L'argent ne remplit qu'un office passager dans ce double échange ; et, les échanges terminés, il se trouve toujours qu'on a payé des produits avec des produits. Il est bon de remarquer qu'un produit terminé offre, dès cet instant, un débouché à d'autres produits pour tout le montant de sa valeur. En effet, lorsque le dernier producteur a terminé un produit, son plus grand désir est de le vendre, pour que la valeur de ce produit ne chôme pas entre ses mains. Mais il n'est pas moins empressé de se défaire de l'argent que lui procure sa vente, pour que la valeur de l'argent ne chôme pas non plus. Or, on ne peut se défaire de son argent qu'en demandant à acheter un produit quelconque. On voit donc que le fait seul de la formation d'un produit ouvre, dès l'instant même, un débouché à d'autres produits. C'est pour cela qu'une bonne récolte n'est pas seulement favorable aux cultivateurs, et qu'elle l'est en même temps aux marchands de tous les autres produits. On achète davantage toutes les fois qu'on recueille davantage. Une mauvaise récolte, au contraire, nuit à toutes les ventes. Il en est de même des récoltes faites par les arts et le commerce. Une branche de commerce qui prospère fournit de quoi acheter, et procure conséquemment des ventes à tous les autres commerces ; et d'un autre côté, quand une partie des manufactures ou des genres de commerce devient languissante, la plupart des autres en souffrent. Cela étant ainsi, d'où vient, demandera-t-on, cette quantité de Marchandises qui, à certaines époques, encombrent la circulation, sans pouvoir trouver d'acheteurs ? pourquoi ces marchandises ne s'achètent-elles pas les unes les autres ? Je répondrai que des marchandises qui ne se vendent pas, ou qui se vendent à perte, excèdent la somme des besoins qu'on a de ces marchandises, soit parce qu'on en a produit des quantités trop considérables, soit plutôt parce que d'autres productions ont souffert. Certains produits surabondent, parce que d'autres sont venus à manquer. En termes plus vulgaires, beaucoup de gens ont moins acheté, parce qu'ils ont moins gagné; et ils ont moins gagné, parce qu'ils ont trouvé des difficultés dans l'emploi de leurs moyens de production, ou bien parce que ces moyens leur ont manqué. Aussi l'on peut remarquer que les temps où certaines denrées ne se vendent pas bien sont précisément ceux où d'autres denrées montent à des prix excessifs; et comme ces prix élevés seraient des motifs pour en favoriser la production, il faut que des causes majeures ou des moyens violents, comme des désastres naturels ou politiques, l'avidité ou l'impéritie des gouvernements, maintiennent forcément d'un côté cette pénurie, qui cause un engorgement de l'autre. Cette cause de maladie politique vient-elle à cesser, les moyens de production se portent vers les routes où la production est demeurée en arrière ; en avançant dans ces voies-là, elle favorise l'avancement de la production dans toutes les autres. Un genre de production devancerait rarement les autres, et ses produits seraient rarement avilis, si tous étaient toujours laissés à leur entière liberté. Une seconde conséquence du même principe, c'est que chacun est intéressé à la prospérité de tous, et que la prospérité d'un genre d'industrie est favorable à la prospérité de tous les autres. En effet, quels que soient l'industrie qu'on cultive, le talent qu'on exerce, on en trouve d'autant mieux l'emploi, et l'on en tire un profit d'autant meilleur, qu'on est plus entouré de gens qui gagnent eux-mêmes. Un homme à talent, que vous voyez tristement végéter dans un pays qui décline, trouverait mille emplois de ses facultés dans un pays productif, où l'on pourrait employer et payer sa capacité. Un marchand, placé dans une ville industrieuse et riche, vend pour des sommes bien plus considérables que celui qui habite un canton pauvre où dominent l'insouciance et la paresse. Que feraient un actif manufacturier, un habile négociant dans une ville mal peuplée et mal civilisée de certaines portions de l'Espagne ou de la Pologne ? Quoiqu'il n'y rencontrât aucun concurrent, il y vendrait peu, parce qu'on y produit peu ; tandis qu'à Paris, à Amsterdam, à Londres, malgré la concurrence de cent marchands comme lui, il pourra faire d'immenses affaires. La raison en est simple : il est entouré de gens qui produisent beaucoup dans une multitude de genres, et qui font des achats avec ce qu'ils ont produit, c'est-à-dire avec l'argent provenant de la vente de ce qu'ils ont produit. Telle est la source des profits que les gens des villes font sur les gens des campagnes, et que ceux-ci font sur les premiers : les uns et les autres ont d'autant plus de quoi acheter qu'ils produisent davantage. Une ville entourée de riches campagnes y trouve de nombreux et riches acheteurs, et dans le voisinage d'une ville opulente, les produits de la campagne ont bien plus de valeur. C'est par une distinction futile qu'on classe les nations en nations agricoles, manufacturières et commerçantes. Si une nation réussit dans l'agriculture, c'est une raison pour que ses manufactures et son commerce prospèrent ; si ses manufactures et son commerce sont florissants, son agriculture s'en trouvera mieux. Une nation, par rapport à la nation voisine, est dans le même cas qu'une province par rapport à une autre province, qu'une ville par rapport aux campagnes : elle est intéressée à la voir prospérer, et assurée de profiter de son opulence. C'est donc avec raison que les États-Unis ont toujours cherché à donner de l'industrie aux tribus sauvages dont ils sont entourés : ils ont voulu qu'elles eussent quelque chose à donner en échange, car on ne gagne rien avec des peuples qui n'ont rien à vous donner. Il est précieux pour l'humanité qu'une nation, entre les autres, se conduise, en chaque circonstance, d'après les principes libéraux. Il sera démontré, par les brillants résultats qu'elle en obtiendra, que les vains systèmes, les funestes théories, sont les maximes exclusives et jalouses des vieux États de l'Europe qu'ils décorent effrontément du nom de vérités pratiques, parce qu'ils les mettent malheureusement en pratique. L'union américaine aura la gloire de prouver, par l'expérience, que la plus haute politique est d'accord avec la modération et avec l'humanité. Une troisième conséquence de ce principe fécond, c'est que l'importation des produits étrangers est favorable à la vente des produits indigènes ; car nous ne pouvons acheter les marchandises étrangères qu'avec des produits de notre industrie, de nos terres et de nos capitaux, auxquels ce commerce par conséquent procure un débouché. - C'est en argent, dira-t-on, que nous payons les marchandises étrangères. - Quand cela serait, notre sol ne produisant point d'argent, il faut acheter cet argent avec des produits de notre industrie ; ainsi donc, soit que les achats qu'on fait à l'étranger soient acquittés en marchandises ou en argent, ils procurent à l'industrie nationale des débouchés pareils. Par une quatrième conséquence du même principe, la consommation pure et simple, celle qui n'a d'autre objet que de provoquer de nouveaux produits, ne contribue point à la richesse du pays. Elle détruit d'un côté ce qu'elle fait produire d'un autre côté. Pour que la consommation soit favorable, il faut qu'elle remplisse son objet essentiel, qui est de satisfaire à des besoins. Lorsque Napoléon exigeait qu'on parût à sa cour avec des habits brodés, il causait à ses courtisans une perte égale, tout au moins, aux gains qu'il procurait à ses brodeurs. C'était pis encore lorsqu'il autorisait par des licences un commerce clandestin avec l'Angleterre, à la charge d'exporter en marchandises françaises une valeur égale à celle qu'on voulait importer. Les négociants qui faisaient usage de ces licences chargeaient sur leurs navires des marchandises qui, ne pouvant être admises de l'autre côté du détroit, étaient jetées à la mer en sortant du port. Le gouvernement, tout à fait ignorant en économie politique, s'applaudissait de cette manoeuvre comme étant favorable à nos manufactures. Mais quel en était l'effet réel ? Le négociant, obligé de perdre la valeur entière des marchandises françaises qu'il exportait, vendait en conséquence le sucre et le café qu'il rapportait d'Angleterre, le consommateur français payait le montant des produits dont il n'avait pas joui. C'était comme si, pour encourager les fabriques, on avait acheté, aux dépens des contribuables, les produits manufacturés pour les jeter à la mer. Pour encourager l'industrie, il ne suffit pas de la consommation pure et simple ; il faut favoriser le développement des goûts et des besoins qui font naître parmi les populations l'envie de consommer ; de même que, pour favoriser la vente, il faut aider les consommateurs à faire des gains qui les mettent en état d'acheter. Ce sont les besoins généraux et constants d'une nation qui l'excitent à produire, afin de se mettre en pouvoir d'acheter, et qui par là donnent lieu à des consommations constamment renouvelées et favorables au bien-être des familles. Après avoir compris que la demande des produits en général est d'autant plus vive que la production est plus active, vérité constante malgré sa tournure paradoxale, on doit peu se mettre en peine de savoir vers quelle branche d'industrie il est à désirer que la production se dirige. Les produits créés font naître des demandes diverses, déterminées par les moeurs, les besoins, l'état des capitaux, de l'industrie, des agents naturels du pays ; les marchandises les plus demandées sont celles qui présentent, par la concurrence des demandeurs, de plus forts intérêts pour les capitaux qui y sont consacrés, de plus gros profits pour les entrepreneurs, de meilleurs salaires pour les ouvriers ; et ce sont celles-là qui sont produites de préférence. On voudra savoir peut-être quel serait le terme d'une production croissante et où des produits, chaque jour plus considérables, s'échangeraient constamment les uns contre les autres ; car enfin ce n'est que dans les quantités abstraites qu'il y a des progressions infinies, et dans la pratique la nature des choses met des bornes à tous les excès. Or, c'est l'économie politique pratique que nous étudions ici. L'expérience ne nous a jamais offert encore l'exemple d'une nation complètement pourvue de tous les produits qu'elle est en état de créer et de consommer ; mais nous pouvons étendre par la pensée à tous les produits, successivement, ce que nous avons observé sur quelques-uns. Au-delà d'un certain point, les difficultés qui accompagnent la production, et qui sont en général surmontées par les services productifs, s'accroissent dans une proportion plus rapide, et ne tardent pas à surpasser la satisfaction qui peut résulter de l'usage qu'on fait du produit. Alors on peut bien créer une chose utile, mais son utilité ne vaut pas ce qu'elle coûte, et elle ne remplit pas la condition essentielle d'un produit, qui est d'égaler tout au moins en valeur ses frais de production. Quand on a obtenu d'un territoire toutes les denrées alimentaires qu'on en peut obtenir, si l'on fait venir de plus loin de nouvelles denrées alimentaires, leur production peut se trouver tellement dispendieuse que la chose procurée ne vaille pas ce qu'elle coûte. Si le travail de trente journées d'hommes ne pouvait les nourrir que pendant vingt jours, il ne serait pas possible de se livrer à une semblable production ; elle ne favoriserait pas le développement de nouveaux individus, qui par conséquent ne formeraient pas la demande de nouveaux vêtements, de nouvelles habitations, etc. A la vérité, le nombre des consommateurs étant borné par les denrées alimentaires, leurs autres besoins peuvent se multiplier indéfiniment, et les produits capables de les satisfaire peuvent se multiplier de même et s'échanger entre eux. Ils peuvent se multiplier également pour former des accumulations et des capitaux. Toutefois, les besoins devenant de moins en moins pressants, on conçoit que les consommateurs feraient graduellement moins de sacrifices pour les satisfaire ; c'est-à-dire qu'il serait de plus en plus difficile de trouver dans le prix des produits une juste indemnité de leurs frais de production. Toujours est-il vrai que les produits se vendent d'autant mieux que les nations ont plus de besoins, et qu'elles peuvent offrir plus d'objets en échange ; c'est-à-dire qu'elles sont plus généralement civilisées.



Die Unternehmer der unterschiedlichen Branchen der Industrie haben die Angewohnheit zu sagen, dass die Schwierigkeit nicht die Produktion sei, sondern der Verkauf. Man würde immer genug Waren produzieren, wenn es leichter wäre, hierfür einen Absatz zu finden. Wenn der Absatz ihrer Produkte langsam, schwierig, wenig vorteilhaft ist, dann sagen sie, dass zu wenig Geld da sei. Was sie sich wünschen ist ein aktiver Konsum, der den Verkauf befeuert und die Preise stützt. Fragt man sie jedoch, welche Umstände, welche Ursachen für den Absatz ihrer Produkte günstig sind, merkt man, dass die Mehrzahl von ihnen nur wirre Ideen bezüglich dieser Dinge hat, dass sie die Dinge unscharf wahrnehmen und sie noch schlechter erklären. Sie halten für sicher, was zweifelhaft ist, wünschen sich Dinge, die ihren Interessen widersprechen und versuchen, von der Obrigkeit eine Protektion zu erwirken, die schlechte Resultate liefern würde. Um zu einer klareren Sicht der Dinge zu gelangen und die Dinge zu identifizieren, die einen Absatz für die Produkte der Industrie liefern, folgen wir einer Analyse der bekanntesten und konstantesten Fakten. Lasst uns dies zusammenbringen, mit dem, was wir bereits auf demselben Wege herausgefunden haben. Vielleicht finden wir neue, wichtige Wahrheiten, geeignet, die Wünsche der Gewerbetreibenden genauer zu beleuchten und die Maßnahmen der Regierungen, die vorgeben, sie zu beschützen, auf ein stabiles Fundament zu stellen. Menschen, deren Beschäftigung darin besteht, Dingen einen Wert zu geben, indem sie irgendeinen Nutzwert schaffen, können nicht erwarten, dass dieser Wert von anderen geschätzt und bezahlt wird, wenn andere Menschen nicht die Mittel haben, sie zu kaufen. Worin bestehen diese Mittel? In anderen Werten, anderen Produkten, Resultate ihrer Arbeit, ihres Kapitals, ihrer Böden. Daraus folgt, auch wenn dies dem Anschein nach paradox klingt, dass es die Produktion ist, die einen Absatzmarkt schafft. Wenn ein Stoffhändler sagt, dass er nicht andere Produkte haben will zum Tausch gegen seine, sondern Geld, kann man ihm leicht beweisen, dass sein Käufer nur deswegen in der Lage ist, seine Waren zu kaufen, weil er vorher selbst etwas verkauft hat. "Jener Bauer", kann man ihm antworten, wird deinen Stoff kaufen, wenn seine Ernte gut ist. Je größer sein Gewinn, desto mehr wird er kaufen. Er kann nichts kaufen, wenn er nichts produziert. "Du selbst bist nicht in der Lage, sein Korn und seine Wolle zu kaufen, solange du keinen Stoff produzierst. Du behauptest, dass du Geld brauchst? Brauchst du es nicht allein deshalb, um die Rohstoffe für dein Gewerbe zu kaufen und Nahrung für deinen Mund? Du siehst also, dass es Produkte sind, die du brauchst und nicht Geld. Das Geld, das dazu diente, deine Produkte zu verkaufen und beim Kauf die Produkte anderer, wird einen Moment später demselben Zweck noch einmal anderen Käufern und Verkäufern dienen. Dann wieder anderen und wieder anderen, immer wieder. Wie ein Gefährt, das, nachdem es das Produkt, das du verkauft hast, transportiert, wird es ein anderes transportieren, dann wieder ein anderes. Wenn du deine Produkte nicht ohne Weiteres absetzen kannst, sagst du dann, dass die Ursache hiervon der Umstand ist, dass es an Kutschen mangelt. Sein Nutzen bestand nur darin, die Werte der Produkte des Käufers, die dieser verkauft hat, um deine zu kaufen, zu dir zu transportieren. Auf gleiche Art wird er die Werte desjenigen, von dem du etwas kaufst, den Wert der Produkte, die du anderen verkauft hast, zu ihm transportieren. "Mit dem Wert deiner Produkte, kurzeitig verwandelt in eine Geldsumme, kaufst du also, kauft alle Welt die Dinge, die jedermann braucht. Wie könnte es sonst sein, dass man heute in Frankreich in einem Jahr, sechs oder acht Mal somviele Dinge kauft, als unter der elenden Herrschaft von Charles VI? Es ist offensichtlich, dass dies daran liegt, dass heute sechs oder achtmal mehr Dinge produziert werden. Und diese Dinge werden bezahlt durch Tausch." Wenn man also sagt, dass der Verkauf nicht laufe, weil das Geld knapp ist, dann verwechselt man das Mittel mit der Ursache. Macht einen Fehler, der herrührt aus der Tatsache, dass alle Produkte sich in Geld auflösen, bevor sie gegen andere Produkte getauscht werden, und dass die Ware, die so oft in Erscheinung tritt, dem Volk als die eigentliche Ware erscheint, der Maßstab aller anderen Waren, von denen sie eigentlich nur das Zwischenstadium ist. Man sollte nicht sagen, dass der Verkauf nicht läuft, weil das Geld knapp ist, sondern weil die Produkte knapp sind. Sind die Werte real vorhanden, wird es auch genug Geld geben, um sie in Umlauf zu bringen und gegen andere Werte zu tauschen. Wenn für die Masse der Geschäfte nicht mehr genug Geld vorhanden ist, kann es mit Leichtigkeit geliefert werden und die Notwendigkeit es zu liefern, verweist auf einen positiven Tatbestand. Dies ist ein Beweis dafür, dass eine große Menge an Produkten existiert, mit denen man sich eine große Menge anderer Werte verschaffen kann. Die Zwischenware, die den Tausch vereinfacht (das Geld), wird in diesem Fall mit Leichtigkeit durch die den Händlern bekannten Verfahren vergrößert und bald wird Geld, bedingt durch die Tatsache, dass Geld nur eine Ware ist und jede Ware dahin fließt, wo sie benötigt wird, zufließen. Fehlt Geld für die Transaktionen, dann ist das, wie auch der Mangel an Waren in den Läden, ein gutes Zeichen. Wenn eine im Überfluss vorhandene Ware keine Käufer findet, dann liegt das nicht am Mangel an Geld, das den Verkauf stoppt. Die Verkäufer dieser Waren wären glücklich, wenn sie den Gegenwert an Konsumgütern zum aktuellen Tagespreis erhalten würden. Sie würden kein Bargeld verlangen und bräuchten dies auch überhaupt nicht, weil sie dieses ja nur brauchen, um es in Konsumgüter für ihren eigenen Verbrauch einzutauschen. Manch ein Produzent mag glauben, dass sich die Konsumenten, außer jenen, die ebenfalls produzieren, aus vielen Klassen zusammensetzen, die materiell nichts produzieren, wie die Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, die Ärzte, die Justiz, die Priester etc. und er wird daraus den Schluss ziehen, dass es auch andere Absatzmärkte gibt, als die der Personen, die ebenfalls produzieren. Der Produzent, sage ich, der so denkt, beweißt, dass er sich vom Anschein täuschen lässt und den Dingen nicht auf den Grund geht. Geht ein Priester zu einem Händler, um einen Umhang oder ein Chorhemd zu kaufen, dann bringt er dort einen Wert in Geldform hin. Doch woher hat er diesen? Er hat ihn von einem Steuereinnehmer, der ihn von einem Steuerpflichtigen erhoben hat. Von woher hat ihn der Steuerpflichtige? Er hat ihn selbst produziert. Es ist dieser produzierte Wert, zuerst ausgetauscht gegen ECUs, dann dem Priester überreicht, welcher es jenem erlaubt, seinen Kauf zu tätigen. Der Priester wurde gegen den Steuereintreiber ausgetauscht. Der Produzent hätte andernfalls mit dem Wert seines Produktes nicht ausgerechnet einen Umhang oder ein Chorhemd, sondern irgendetwas Nützlicheres für sich selbst kaufen können. Der Konsum, der durch das sogenannte Chorhemd entstanden ist, ging zu Lasten irgendeines anderen Konsumgutes. Auf jeden Fall ist der Kauf eines Produktes nur mit dem entsprechenden Wert eines anderen Produkten möglich. Die erste Konsequenz, die man aus dieser wichtigen Wahrheit ziehen kann, ist diese. Je mehr Produzenten und Produkte es in einem Land gibt, desto leichter, vielschichtiger und größer ist der Absatz. Da, wo viel produziert wird, wird die Substanz geschaffen, mit der man kauft, soll heißen, der Wert. Und wenn alles getauscht ist, wird man finden, dass Produkte mit Produkten getauscht wurden. Es ist wichtig zu unterstreichen, dass ein Produkt ab dem Moment, ab dem es fertiggestellt wurde, einen Absatz für andere Produkte desgleichen Wertes eröffnet. Hat der letzte Produzent ein Produkt vollendet, ist es sein größter Wunsch, dieses zu verkaufen, damit der Wert nicht in seinen Händen brachliegt. Genau so begierig ist er aber, das Geld einzusetzen, das ihm der Kauf gebracht hat, damit auch der Wert des Geldes nicht brachliegt. Geld kann man aber nur einsetzen, wenn man irgendein anderes Produkt kauft. Man sieht also, dass allein die Herstellung eines Produktes schon einen Absatzmarkt für andere Produkte eröffnet. Deshalb ist eine gute Ernte nicht nur vorteilhaft für die Farmer, sondern auch für die Händler aller anderen Produkte. Man kauft desto mehr, je mehr geerntet wird. Eine schlechte Ernte jedoch mindert alle Verkäufe. Das Gleiche gilt für die Ernten im Handwerk und im Handel. Ein Wirtschaftszeig der floriert, liefert gleichzeitig etwas, mit dem man einkaufen kann. Andererseits leiden alle anderen, wenn ein Zweig schwächelt. Wenn dem nun so ist, werden einige fragen, woher kommt dann die Menge an Waren, die manchmal den Warenverkehr verstopfen, ohne einen Käufer finden zu können? Warum werden diese Waren nicht mit anderen Waren gekauft? Darauf antworte ich, dass diese Waren nicht verkauft werden, oder nur mit Verlusten verkauft werden, weil man davon entweder zuviel produziert hat, oder weil andere verringert wurden. Manche Produkte sind überflüssig, weil es an anderen mangelt. Vereinfacht ausgedrückt: Viele Leute haben weniger gekauft, weil sie weniger verdient haben. Sie sind bei der Verwendung ihrer Produktionsmittel auf Schwierigkeiten gestoßen oder diese Produktionsmittel haben ihnen gefehlt. Man kann auch feststellen, dass in den Zeiten, wo manche Konsumgüter sich nicht verkaufen, auch Zeiten sind, wo andere Konsumgüter extrem teuer sind. Diese erhöhten Preise wären ein Anreiz für die Produktion, wenn nicht tiefere Ursachen oder Unruhen, wie Naturkatastrophen oder politische Unruhen, die Gier oder Willkür einer Regierung, diesen Mangel auf der einen Seite aufrechterhalten, der auf der anderen Seite die Wirtschaft abwürgt. Wenn diese politisch bedingte Krankheit aufhört, dann verfolgt die Produktion wieder den Weg, wo sie zurückgeblieben ist. Indem sie dies tut, fördert sie den Fortschritt in den anderen. Ein Typ von Produktion eilt den anderen nur selten davon und seine Produkte erleiden selten Einbußen, wenn alle vollkommene Freiheit genießen. Eine zweite Konsequenz des gleichen Prinzips ist, dass alle am Wohlstand aller interessiert sind, und dass der Wohlstand in einem Zweig der Industrie sich günstig auf den Wohlstand in allen anderen Industriezweigen auswirkt. Egal in welchem Gewerbe man tätig ist, welchen Beruf man ausübt, je mehr man von Leuten umgeben ist, die selbst etwas verdienen, je einfacher findet man eine Betätigung und je größer ist der Gewinn. Ein Mann von Begabung, der in einem danieder liegenden Land vegetiert, würde in einem prosperierenden Land tausend Beschäftigungen für seine Talente finden. Ein Händler, der sich in einer prosperierenden und reichen Stadt niedergelassen hat, macht wesentlich größere Umsätze, als derjenige, der in einer armen Region wohnt, wo die Sorglosigkeit und die Faulheit überwiegt. Was würde ein emsiger Handwerker, ein fähiger Geschäftsmann in einer wenig bevölkerten und unterentwickelten Stadt einer Gegend in Spanien oder Polen machen? Auch wenn er dort keinen einzigen Konkurrenten hätte, würde er wenig verkaufen, während er in Paris, Amsterdam oder London, trotz der Konkurrenz von anderen hundert Händlern, enorme Gewinne machen kann. Der Grund hierfür ist einfach. Er ist umgeben von Leuten, die viel in vielen Bereichen produzieren und die mit dem, was sie produziert haben, also mit dem Geld, das aus ihren Verkäufen stammt, einkaufen. Das ist die Quelle der Profite, die die Leute aus der Stadt mit denen auf dem Land machen und letztere mit den ersteren. Die einen wie die anderen haben umso mehr zum Einkaufen, wie sie produzieren. Eine Stadt, die von reichem Land umgeben ist, wird dort viele reiche Käufer finden und in der Nachbarschaft einer wohlhabenden Stadt, haben die Produkte der Landwirtschaft einen größeren Wert. Die Einteilung der Länder in Agrarstaaten, Industriestaaten, Handelsnationen und Staaten auf Manufakturniveau ist sinnlos. Ist eine Nation auf dem Gebiet der Landwirtschaft erfolgreich, dann ist das auch der Grund, warum die Manufakturen und der Handel erfolgreich sind. Blühen die Manufakturen und der Handel, dann ist auch die Landwirtschaft in einem besseren Zustand. Eine Nation ist in Bezug auf die Nachbarregion in derselben Lage, wie eine Prozinz in Bezug auf die Nachbarprovinz, wie eine Stadt in Bezug auf das Land. Sein Interesse muss darin bestehen, es prosperieren zu sehen und dafür zu sorgen, dass es von seinem Wohlstand profitiert. Es hat also einen guten Grund, dass die Vereinigten Staaten immer versucht haben, den 'wilden Stämmen', von denen sie umgeben waren, Arbeit zu geben. Sie wollten, dass auch diese etwas haben, mit dem sie tauschen können, denn mit Völkern, die nichts haben, kann man nichts verdienen. Es ist wichtig für die Menschheit, dass eine Nation, wie alle anderen, unter allen Umständen liberalen Grundsätzen folgt. Es wird sich zeigen, durch die erzielten brillianten Resultate, dass die hohlen Prinzipien, nur in den neiderfüllten alten Staaten Europas existieren, wo sie unverfroren als praktische Wahrheiten deklariert werden, weil man sie unglücklicherweise praktisch umsetzt. Denn den vereinigten Staaten wird der Ruhm zukommen, die Erfahrung wird dies zeigen, dass die besonnenste Politik im Einklang steht mit Mäßigung und Menschlichkeit. Eine dritte Konsequenz dieses fruchtbaren Prinzips besteht darin, dass der Import ausländischer Waren, die Ausfuhr einheimischer Waren begünstigt. Denn nur durch unsere Industrie, unseren Boden, unseren Kapitalstock können wir ausländische Waren kaufen, was diesen Produkten wiederum einen Absatzmarkt eröffnet. Man wird sagen, dass wir diese ausländischen Waren mit Geld bezahlen. Selbst wenn das stimmt, bringen unsere Böden kein Geld hervor. Dieses Geld muss man erstmal mit den Produkten unserer Industrie kaufen, so dass, völlig unabhängig davon, ob die im Ausland getätigten Einkäufe mit Waren oder mit Geld bezahlt wurden, sie in beiden Fällen einen Absatzmarkt für die heimische Industrie schaffen. Daraus folgt viertens, dass der reine Konsum, einer, der nur das Ziel hat, neue Produkte hervorzubringen, zum nationalen Wohlstand nichts beiträgt. Er zerstört auf der einen Seite, was auf der anderen Seite erschaffen wurde. Damit der Konsum sich günstig auswirkt, ist es notwendig, dass er seinen primären Zweck erfüllt, der darin besteht, einen Bedarf zu befriedigen. Als Napoleon verlangte, dass man an seinem Hof nur noch mit bestickten Kleidern erscheinen dürfe, verursachte er bei den Höflingen einen Verlust, im besten Fall, der genau dem Gewinn der Stickereimanufakturen entsprach. Noch schlimmer war es, als er durch die Vergabe von Lizenzen, unter der Bedingung, dass der Export an Werten französischer Waren dem Wert des Importes entsprach, den Schmugel mit England erlaubte. Die Händler, die diese Lizenzen in Anspruch nahmen, beluden ihre Schiffe mit Waren, die, da sie auf der anderen Seite des Kanals nicht abgesetzt werden konnten, nach Verlassen des Hafens im Meer versenkten. Die Regierung, in totaler Unkenntnis wirtschaftlicher Zusammenhänge, war, im Glauben, dass dies unseren Manufakturen nütze, begeistert von diesem Vorgehen. Doch was war der tatsächliche Effekt? Der Händler, der gezwungen war, den kompletten Wert der französischen Waren zu vernichten, verkaufte den in England erworbenen Zucker und Kaffee dem französichen Konsumenten zu einem Preis, der ihn für die Waren, die er nicht verbraucht hat, entschädigte. Das war, als ob man, um die Fabriken zu ermutigen, auf Kosten des Steuerzahlers Waren gekauft hätte, um sie dann ins Meer zu werfen. Um die Industrie zu ermutigen bedarf es nicht schlicht und einfach eines Konsums. Man muss den Geschmack und den Bedarf entwickeln, der bei der Bevölkerung die Lust auf den Konsum anheizt. Gleichermaßen muss man, um den Verkauf anzukurbeln, den Konsumenten helfen, Gewinne zu machen, die ihn erst in die Lage versetzen, etwas zu kaufen. Es sind die gleichbleibenden und allgemeinen Bedürfnisse einer Nation, die einer Nation den Anreiz bieten, zu produzieren, damit man sich etwas kaufen kann, und die damit die Möglichkeit bieten, immer neue Bedürfnisse zu befriedigen, die den Wohlstand der Familien günstig beeinflussen. Nachdem man verstanden hat, dass die Nachfrage nach Produkten im Allgemeinen mit der Produktion zunimmt, eine immer gültige Wahrheit, auch wenn sie Paradox erscheint, muss man sich keine Gedanken darüber machen, welcher Branche der Industrie sich die Produktion am besten zuwenden soll. Die Hergestellten lassen ganz unterschiedliche Bedürfnisse entstehen, die von den Sitten, den Bedürfnissen, dem Kapitalstock, der Industrie und den natürlichen Ressourcen beeinflusst sind. Die am meisten nachgefragten Waren sind jene, die, durch die Konkurrenz der Nachfrager, für den Kapitalstock, der hier eingesetzt wird, am interessantesten sind, die größten Profite abwerfen, wo die höchsten Löhne für die Arbeiter bezahlt werden. Folglich sind es auch jene, die am ehesten produziert werden. Manch einer wird wissen wollen, wo die Grenzen einer wachsenden Produktion, einer täglich anwachsenden Menge an Produkten, die konstant gegeneinander ausgetauscht werden, liegen. Denn tatsächlich gibt es eine unendliche Steigerung nur in der abstrakten Menge. In der Praxis jedoch begrenzt die Natur der Dinge jeden Exsess. Hier betrachten wir die politische Ökonomie. Aus der Erfahrung kennen wir kein Beispiel einer Nation, die mit allen Produkten ausgestattet gewesen wäre, die sie herstellen und konsumieren kann. Wir können aber gedanklich das, was wir bei manchen Produkten beobachtet haben, sukkzessive auf alle anderen ausdehnen. Jenseits eines bestimmten Punktes werden die Schwierigkeiten der Produktion, die durch Produktionsverfahren überwunden werden können, immer größer und werden irgendwann mal die Befriedigung, die der Konsum eines Produktes stiftet, übersteigen. Man kann etwas Nützliches herstellen, aber seine Nützlichkeit entspricht nicht dem, was es kostet. Es erfüllt dann nicht mehr die notwendige Bedingung eines Produktes, welche eben darin besteht, zumindest die Kosten der Produktion zu decken. Hat man aus einem Stück Land alle Nahrungsmittel, die man dort erlangen kann, erhalten, wenn man neue Lebensmittel von weit herkommen lässt, kann ihre Herstellung so teuer sein, dass das hergestellte Produkt nicht das Wert ist, was es kostet. Wenn die Arbeit von dreißig Manntagen, diese nur zwanzig Tage ernähren kann, dann wäre diese Produktion nicht möglich. Sie würde die Entstehung neuer Individuen nicht begünstigen, die dann auch keine Nachfrage für neue Kleidung, neue Wohnungen etc. darstellen. Da die Anzahl der Konsumenten durch die Nahrungsmittel begrenzt ist, können sich ihre anderen Bedürfnisse bis ins Unendliche ausweiten und die Produkte, die in der Lage sind, diese zu befriedigen, können sich ebenfalls vervielfachen und gegen einander ausgetauscht werden. Sie könnten sich auch vervielfachen um akkumuliert zu werden und den Kapitalstock zu vergrößern. Dessen ungeachtet werden die Bedürfnisse immer weniger dringlich und die Konsumenten werden immer weniger Opfer erbringen, um sie zu befriedigen. Es wird also immer schwieriger, im Preis eines Produktes einen gerechten Ausgleich für die Kosten der Produktion zu finden. Es ist aber trotzdem richtig, dass sich Produkte desto besser verkaufen, je mehr Bedürfnisse eine Nation hat und je mehr Produkte sie zum Tausch anbieten können. Anders ausgedrückt: Je entwickelter sie sind.

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Das Buch zur Webseite.

Saysches Theorem im Orginal

Waren werden durch Waren gekauft, Auseinandersetzung mit der Kaufkraft

Bei abnehmenden Grenznutzen eines Gutes muss ein Gut immer billiger werden, sonst findest es keinen Absatz

Gossen ist nicht der Erfinder der Grenznutzentheorie, es ist Say

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